AG in der Schweiz gründen: Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung

Aug 27, 2024

Die Gründung einer Aktiengesellschaft (AG) in der Schweiz ist ein bedeutender Schritt für Unternehmungen, die eine professionelle Struktur und ein hohes Maß an Glaubwürdigkeit anstreben. In diesem Artikel werden wir die wichtigsten Aspekte beleuchten, die Sie kennen sollten, bevor Sie eine AG gründen. Wir werden Ihnen die rechtlichen Anforderungen, die steuerlichen Überlegungen und die praktischen Schritte im Detail erläutern. Ziel ist es, Ihnen umfassendes Wissen über das Thema AG in der Schweiz gründen zu vermitteln und Sie auf diesem Weg bestmöglich zu unterstützen.

Warum eine Aktiengesellschaft?

Die Entscheidung für eine Aktiengesellschaft bringt einige Vorteile mit sich, die besonders in der Schweiz zur Geltung kommen:

  • Haftungsbeschränkung: Die Gesellschafter haften nur bis zur Höhe ihrer Einlagen, was das persönliche Risiko minimiert.
  • Kapitalbeschaffung: Eine AG kann einfacher Kapital durch die Ausgabe von Aktien beschaffen.
  • Unternehmenskontinuität: Die AG bleibt auch bei Veränderungen in der Gesellschafterstruktur bestehen.
  • Glaubwürdigkeit: Eine AG genießt in der Geschäftswelt ein hohes Ansehen, was bei der Kundengewinnung und der Zusammenarbeit mit Partnern von großer Bedeutung ist.

Die rechtlichen Voraussetzungen zur Gründung einer AG

Um eine AG in der Schweiz zu gründen, müssen einige rechtliche Voraussetzungen erfüllt werden. Hier sind die wichtigsten Punkte im Überblick:

1. Mindestkapital

Das Mindestkapital für die Gründung einer AG beträgt 100.000 CHF. Dabei müssen mindestens 50.000 CHF bei der Gründung einbezahlt werden.

2. Anzahl der Gesellschafter

Eine AG kann von mindestens einer Person, die nicht notwendigerweise im Besitz der schweizerischen Staatsbürgerschaft sein muss, gegründet werden.

3. Statuten

Die Statuten (Gründungsdokumente) müssen erstellt werden. Diese regeln die internen Abläufe und den Unternehmenszweck der AG.

4. Notarielle Beurkundung

Die Gründung der AG muss durch einen Notar beurkundet werden. Hierbei wird die Gründung und die Einlage des Kapitals offiziell dokumentiert.

Bevor Sie mit der Gründung beginnen, sollten Sie sich umfassend über die für Ihre Branche relevanten Anforderungen informieren.

Der Gründungsprozess im Detail

Nachdem Sie sich über die rechtlichen Rahmenbedingungen informiert haben, können Sie mit dem eigentlichen Gründungsprozess beginnen. Folgende Schritte sind notwendig:

1. Erstellung eines Geschäftskonzepts

Ein solides Geschäftskonzept ist die Grundlage jedes erfolgreichen Unternehmens. Es sollte folgende Elemente beinhalten:

  • Marktanalyse
  • Wettbewerbsanalyse
  • Zielgruppe
  • Finanzierungsplan
  • Marketingstrategie

2. Auswahl des Firmennamens

Der Firmenname muss einzigartig und in der gewünschten Branche eintragungsfähig sein. Der Name sollte außerdem keine Irreführungen oder Ähnlichkeiten mit anderen bestehenden Unternehmen aufweisen.

3. Erstellung der Statuten

Die Statuten müssen die wesentlichen Informationen zu Ihrem Unternehmen beinhalten, wie etwa:

  • Den Unternehmenszweck
  • Die Höhe des Aktienkapitals
  • Die Anzahl und Art der Aktien
  • Regelungen zur Durchführung von Gesellschafterversammlungen

4. Kapitalbeschaffung

Vor der Gründung müssen Sie das erforderliche Kapital von mindestens 50.000 CHF in einer Schweizer Bankkonto einzahlen. Dieses Geld dient als Sicherheit für die Gläubiger der AG.

5. Notarielle Beurkundung

Der nächste Schritt ist die notarielle Beurkundung Ihrer Gründung. Hierbei werden die Statuten und das eingezahlte Kapital offiziell beglaubigt und in das Handelsregister eingetragen.

6. Eintragung ins Handelsregister

Die Eintragung ins Handelsregister ist ein entscheidender Schritt. Dies gibt Ihrer AG die rechtliche Existenz. Die Handelsregisterdienste sind in der Regel online verfügbar und bieten eine einfache Möglichkeit zur Eintragung.

7. Eröffnung eines Geschäftskontos

Nach der Gründung und Eintragung ins Handelsregister müssen Sie ein Geschäftskonto eröffnen, auf das das Aktienkapital Einzahlung erfolgt ist. Dieser Schritt ist wichtig für die finanzielle Abwicklung Ihres Unternehmens.

Steuerliche Überlegungen bei der Gründung einer AG

Ein bedeutendes Anliegen bei der Gründung eines Unternehmens ist die steuerliche Behandlung. Eine AG unterliegt der Körperschaftssteuer, die je nach Kanton unterschiedliche Sätze hat. Hier sind einige wichtige Punkte, die Sie beachten sollten:

  • Steuersätze: Die effektiven Steuersätze können zwischen 12% und 24% variieren, je nach Standort Ihrer AG.
  • Jährliche Steuererklärung: Die AG ist verpflichtet, eine Steuererklärung abzugeben und ihre Gewinne zu versteuern.
  • MWST-Registrierung: Ab einem gewissen Umsatz muss sich Ihre AG zur Mehrwertsteuer (MWST) registrieren.

Fazit: Die AG als Unternehmensform in der Schweiz

Die Gründung einer AG in der Schweiz bietet viele Vorteile, darunter eine starke Haftungsbeschränkung und gute Möglichkeiten zur Kapitalbeschaffung. Trotz der rechtlichen und steuerlichen Herausforderungen ist die AG eine der beliebtesten Unternehmensformen in der Schweiz.

Wir bei sutertreuhand.ch stehen Ihnen zur Seite, um Ihnen bei jedem Schritt auf dem Weg zur Gründung Ihrer AG zu helfen. Unser erfahrenes Team von Buchhaltern und Unternehmensberatern bietet Ihnen die Unterstützung, die Sie benötigen, um Ihre Geschäftsidee erfolgreich umzusetzen.

Häufige Fragen zur Gründung einer AG in der Schweiz

1. Wie lange dauert die Gründung einer AG?

Der gesamte Prozess kann zwischen 2 bis 6 Wochen dauern, abhängig von der Vorbereitung und dem selbstständigen Handlungsablauf.

2. Welche Kosten sind mit der Gründung einer AG verbunden?

Zu den Kosten gehören unter anderem:

  • Notarkosten
  • Eintragungsgebühren im Handelsregister
  • Kosten für die Erstellung der Statuten

3. Benötige ich einen Anwalt für die Gründung?

Obwohl es nicht zwingend erforderlich ist, kann die Unterstützung eines Anwalts für die Gründung einer AG sehr hilfreich sein, um rechtliche Fallstricke zu vermeiden.

4. Kann ich meine AG auch selbst verwalten?

Ja, die Gesellschafter können auch gleichzeitig die Geschäftsführer sein, solange die gesetzlichen Anforderungen erfüllt sind.

5. Was passiert, wenn die AG Verluste macht?

Die Verluste können mit zukünftigen Gewinnen verrechnet werden, allerdings ist die Aktiengesellschaft verpflichtet, mindestens 5% des Jahresgewinns als gesetzlichen Reserven einzustellen.

Insgesamt ist die Gründung einer Aktiengesellschaft in der Schweiz ein machbarer und lohnender Prozess, wenn Sie gut informiert sind und strategisch vorgehen. Bei weiteren Fragen kontaktieren Sie uns gerne über sutertreuhand.ch.

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